top of page

Als Weihnachten & Sylvester noch normal waren in Gastronomie und Hospitälern

  • Writer: Stephan Busch
    Stephan Busch
  • Dec 18, 2020
  • 4 min read

ree

Weihnachten ist normalerweise die Zeit der Entspannung und des Geniessens gepaart mit shopping bis zum bitteren Ende. Fuer die Gastronomie und die Hospitäler ist es die Zeit der Hochspannung, schwitzenden Füssen, viel Geschrei aber auch gutem Umsatz.


Krankenhäuser sind auch in dieser Zeit immer besonders gefragt und beide Gastronomie und Hospitäler haben sehr viel gemeinsam.


Schon während des Jahres gibt es vieles was uns verbindet.

Wir bieten beide “Bed & Breakfast” an wobei manchmal das Angebot der Gastronomie besser ist aber ehrlich gesagt manchmal auch das der anderen.


Wir arbeiten beide fuer sowenig Geld das normale Menschen uns entweder fuer Volltrottel halten oder Idealisten mit Hang zu Sado Maso. Wir selbst wissen das auch nicht so genau und erzählen darum lieber nichts über die unbezahlten Überstunden die wir uns ständig auch noch reinziehen.


Wir arbeiten auch gerne und fast immer an Wochenenden und allen Feiertagen wenn jeder andere auf der Coach liegt.


Wir laufen täglich Marathon und haben bis heute nicht verstanden warum Leute joggen gehen.


Wir mögen unsere Gäste und Patienten die uns immer wieder sagen wie sehr sie uns lieben, aber auch genauso häufig das wir die unfähigsten Idioten sind die sie je getroffen haben. Wir lieben sie alle.


Damit könnten man zu dem Schluss kommen das Menschen die in Krankenhäusern oder der Gastronomie arbeiten nicht ganz richtig in der Birne sind. Und das stimmt. Da sagen wir nicht mal was dagegen. Der einzige Grund warum man uns nicht in Zwangsjacken abführt ist das man uns braucht. Und besonders Weihnachten un Neu Jahr.


Sprengen wir uns weg!

Fuer die Pfleger und Ärzte fängt die festliche Saison ein wenig früher an da - sobald Feuerwerk verkauft wird sich die ersten schon mal in die Luft sprengen. Brandwunde konkurrieren mit Unfallopfern die unmöglich im Dezember damit gerechnet hatten das es glatt wird.


ree

In Hotel und Restaurants gibt es die vielen Weihnachtsfeiern fuer Firmen, Banken und Versicherungen die Dank unserer hohen Beitrage noch die Spesen fuer dieses Jahr auf den Kopf hauen müssen. Reservierungen fuer die Weihnachtstage und Sylvester sprudeln nur so hinein und Besitzer und Manager quetschen im Geiste schon Tische rein wo keine hingehören. Auch schon mal ganz nah am Kamin. Den Champagner zum löschen kann man sicher mit berechnen. Sonst kümmern sich unsere Kollegen im Krankenhaus darum. Die nehmen zwar keine Reservierungen an sind aber mit last Minute Kunden bestens vetraut!


In den Krankenhäusern mischen sich die Weihnachtsfaelle mit den Grippe Kranken, Oma ist dabei die mit Kartoffelsalat ausgerutscht ist, die rustikaleren Typen hacken Feuerholz und Fingerkuppen ab und selbst gemachte Basteleien führen zu Superkleber in den Augen. Das Fest hat begonnen.Dazu kommt noch der Typ der seit zwei Wochen Zahnschmerzen hat aber auf diesen Augenblick gewartet hat um zu erscheinen.


Und dann strömen die Leute in die Restaurants. Wir kredenzen 8 Gang Menüs und entkorken feierlich den 1961 Chateau Margaux. Der Sommelier probiert Pflichtbewusst jede Flasche Wein fuer restaurants und Bankett und muss schon gegen 20:00 Uhr in der Wäschekammer abgelegt werden. Der Oberkellner erklärt mit wunderbaren Worten das Amuse Bouche während der Gast sich nach dem dritten Martini fragt ob er den Typ kennt der Ihn da die ganze Zeit voll labert?


Der Oberkellner mit den salbigen Worten ist der selbe der noch vor 5 Minuten in der Besprechung jeden aufgefordert hat den Finger aus dem A… zu nehmen und endlich in die Puschen zu kommen. “Lauf oder stirb” wird heute als Losung ausgegeben.


Bei uns gibt es den Vorderen Teil wo wir lächeln und höflicher als die Queen sind und den hinteren Teil des Hauses wo wir schreien, fluchen, den weinenden Abwaescher trösten und nach dem letzten verdammten Kaffeelöffel suchen.


Die erste ältere Dame stolpert auf dem Weg ins Klo, haut den Kellner das Tablett aus den Händen und schneidet sich am Glass so tief es nur geht. Wir machen sauber während uns mit Anzeige wegen Fahrlässigkeit gedroht wird, machen den ganzen Mist auch noch sauber, kommen fuer den verschütteten Champus auf und organisieren den Transport der Dame zu unseren Kollegen im Krankenhaus.


Zur Erleichterung der Oberschwester erscheinen im Krankenhaus die ersten Alkoholleichen. Sie hatte schon gemerkt das irgendwas fehlte. Die meisten haben Ihren Magen schon im Krankenwagen geleert aber einige haben es fuer die Rezeption hier aufgehoben.


Nach Mitternacht wird es in Hotels und Restaurants ruhiger während die Kollegen im Krankenhaus jetzt Rush hour haben. Restaurantbesitzer und schnicke Manager überschlagen schon mal den Profit der mit den unbezahlten Überstunden noch besser aussieht. Kriegen schliesslich Trinkgeld, oder? Im Krankenhaus bekommen sie nicht mal das. In der Gastronomie ist es auch nicht so toll wenn man das Trinkgeld durch die 18 Stunden Arbeit teilt.


Die Buchhalter in Gastronomie und Krankenhäusern werden sich nächste Woche freuen da sie im Moment auf den Malediven sind. Die Krankenkassen werden schöne Rechnungen ausstellen und denen die sie brauchten mal richtig die monatliche Prämie erhöhen. Aber erst nächste Woche da die meisten von der Versicherung auch auf den Malediven sind.


Ob man es glaubt oder nicht - Wir lieben unseren Job und ob nun im Krankenhaus oder in der Gastronomie und werden weiter der Gesellschaft - den Menschen - dienen. Wir sind schon ein besonderer Schlag und das uns kein Respekt entgegengebracht wird geht uns am Arm vorbei. Da stehen wir locker drüber.


Wir sind nicht politisch korrekt und geniessen das, sprechen frei weg von der Leber und es ist uns Sch… egal ob man uns mag oder nicht. Wir werden euch weiter dienen. Nicht weil Ihr es verdient hättet - weil es uns Spass macht!


Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr!


ree

Autor: Stephan Busch, Akademischer Direktor an der Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften Moskau RGGU, der Fakultät für Tourismus und Gastgewerbe und der Swiss International University, erwarb sein Master-Zertifikat in Hospitality Management an der Cornell University, USA. Er verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Inbetriebnahme, Geschäftsentwicklung und Serviceschulung für Hotel- und Kreuzfahrtunternehmen in Asien, Europa, Kanada und Russland.

www.itsjusthotelsservice.com, contact@itsjusthotelsservice.com






 
 
 

Comments


© 2017 by Stephan Busch

bottom of page