Ausreden statt Lösungen? Hotels & Kreuzfahrt 2023
- Stephan Busch
- Jun 17, 2023
- 4 min read

Ein paar Sätze die uns zu denken geben sollten. Es sind Ausschnitte von einem kurzen Post auf Linkdin der leider sehr viel Wahrheit beinhaltet:
„In den letzten Jahren musste ich leider immer wieder feststellen, dass viele Hotels ihren einstigen Glanz verloren haben. Statt einer herzlichen Begrüßung und einem freundlichen Lächeln beim Betreten der Lobby, findet man sich nun in einer kalten, anonymen Atmosphäre wieder. Niemand scheint mehr die Tür aufzuhalten oder gar freundlich zu grüßen
Das Personal ist oft ungeschult und nur bedingt in der Lage, auf die Bedürfnisse der Gäste einzugehen. Englischsprechende Aushilfskräfte sind zur Norm geworden, anstatt fachlich geschultes Personal.
Es scheint, als würde an allen Ecken und Enden gespart, ohne Rücksicht auf Verluste! Es ist an der Zeit, dass die Hotels wieder in ihre Mitarbeiter investieren.“
Lena Heller Linkedin 9.06.2023
Wenn das der Blickpunkt eines Gastes ist der erkennt das an seinem Service „ohne Rücksicht auf Verluste gespart wird“ dann sollte man Lösungen erwarten. Es gibt Ausnahmen und dies sind meist Hotels die lange vorher voraus gedacht haben. Diese benutzen auch nicht die Ausreden Corona, Sanktionen, Inflation, Hohe Energiepreise um die Verantwortung von sich zu schieben, sondern machen weiterhin Profit.
Ein Problem ist sicher das gute Personal das fehlt.
Das Problem ist hausgemacht und existiert nicht erst seit kurzem.
Das zeigen weitere Untersuchungen der American Hotel & Lodging Association
79 Prozent der Hoteliers berichten von Personalengpässen.
71 Prozent der Hoteliers erhöhen die Löhne
64 Prozent bieten flexiblere Arbeitszeiten an
33 Prozent erweitern die Leistungen.
Dennoch sind laut AHLA 81 Prozent der Hoteliers immer noch nicht in der Lage, offene Stellen zu besetzen.
Von Alicia Hoisington 12. Juni 2023 Hotelmanagement
Wir sollten uns daran erinnern das die Corona Reaktion der meisten Hotels, Restaurants und Kreuzfahrt Unternehmen war das Personal von heute auf Morgen auf die Straße zu setzen. Davor hat keiner die Löhne erhöht, flexiblere Arbeitszeiten angeboten oder die Leistungen erweitert. Das kommt wohl etwas spät. Viele wären bereit gewesen in der Hotellerie zu bleiben, wenn man sie nur etwas besser behandelt hätte. Jetzt Menschen aus anderen Bereichen zu gewinnen wird schwer wie jeder weiß der einmal in der Hotellerie gearbeitet hat.
„Laut Dan Paola, VP of Operations bei Raines Co. „Es gab immer Fluktuations- oder Hotel-Hopper. Aber jetzt ziehen Sie Leute aus verschiedenen Branchen an, vielleicht aus der Lagerhaltung oder dem Einzelhandel, und sie denken, sie könnten den Haushalt oder die Rezeption übernehmen. Es ist ein großer Sprung. Die Leute erkennen nicht, worauf sie sich einlassen“, sagte er.“
Presnol von Davidson sagte, die Hotelbranche konkurriere jetzt mit Remote-Rollen, Gig-Shifts und anderen Positionen, die eher oberflächlich attraktiv sein könnten: „Es bleibt weiterhin eine Herausforderung, diejenigen, die es noch nicht in der Hotelbranche versucht haben, davon zu überzeugen, beizutreten.“ Es besteht die Wahrnehmung und, ganz offen gesagt, die Geschichte, dass man bei Zeitplänen nicht flexibel ist, bei der Vergütung nicht konkurrenzfähig ist und bei den Zusatzleistungen nicht kreativ ist.“
Quellen sagten, dass der Service derzeit die größte Lücke sei, die es zu schließen gilt. Das liegt nicht nur daran, dass es heutzutage schwieriger ist, Mitarbeiter an vorderster Front zu finden, sondern auch daran, dass es an Fachkräften mangelt-
Von Alicia Hoisington 12. Juni 2023 Hotelmanagement
Anders dagegen Hotels wie Peninsula die durch die verschiedenen Krisen natürlich auch Umsatz Einbußen haben aber schon vorher für Gäste, aber auch das Personal weitaus mehr getan haben (Leistungen aber auch Ausbildung) als die meisten anderen Hotels. Ein gutes Beispiel ist auch das Göring Hotel in London das gerade einem Angestellten für 58 Jahre Dienstzeit dankte. Hotels wo das Personal unbedingt bleiben will sind für Krisen gerüstet und können erstklassigen Service bieten. Von den alten Angestellten lernen ist nicht nur die Beste Ausbildung sondern auch die Beste Art Kosten zu sparen ohne Service zu verschlechtern.
Kreuzfahrt Angestellte setzen fast nur auf junge Leute da sie sich darauf berufen, das es körperlich zu Anstrengend für ältere ist. Hotellerie und Gastronomie sind genauso Anstrengend nur muss jedes Unternehmen darauf Rücksicht nehmen das Kisten stemmen ab einem Gewissen Alter nicht unbedingt das richtige ist der Angestellte dadurch trotzdem wertvoller als der junge Mitarbeiter ist da Erfahrung und Wissen dies mehr als ausgleichen.
„Einer der Hauptvorteile, die die über 50-Jährigen an den Arbeitsplatz bringen, ist ihre umfangreiche Lebenserfahrung. Nachdem sie mehrere Jahrzehnte in verschiedenen Rollen und Situationen verbracht haben, haben sie ein tiefes Verständnis für die menschliche Natur, Fähigkeiten zur Problemlösung und eine starke Arbeitsmoral entwickelt.
Die Zusammenarbeit zwischen den Generationen ermöglicht den Austausch von Ideen, den Wissenstransfer und die Entwicklung kreativer Lösungen für Probleme. Für junge Menschen, denen das Leben seit der Gesundheitskrise schwerfällt, kann die Zusammenarbeit mit erfahreneren Menschen dabei helfen, mit psychischer Gesundheit, Stress und Lernleben umzugehen Fähigkeiten.
Die Förderung der Altersvielfalt vermittelt Mitarbeitern und Gästen die starke Botschaft, dass die Fähigkeiten und Beiträge jedes Einzelnen geschätzt werden, unabhängig von seinem Alter.Michael Butler June 16th 2023 Linkedin
Große Kreuzfahrt Firmen wie Carnival setzen auf Kommission bei Verkäufen um die schlechten Gehälter schön zu rechnen. Dies führt dazu das erst einmal der Gast ständig bedrängt wird und sich oft über den Tisch gezogen fühlt und natürlich dazu das Personal ständig unter Druck steht mehr zu verkaufen um ein einigermaßen vernünftiges Gehalt zu bekommen. Trinkgeld wird meist vorher von den Firmen abgebucht und wenn Gäste wüssten wieviel davon nicht bei dem Personal ankommt für das es gedacht ist würden viele lieber direkt dem Personal das Geld geben.
Es gibt viel zu verbessern. Sicher muss man erkennen welche Fehler gemacht wurden nur muss dann auch etwas getan werden, Nur Ausreden und „weiter so!“ wird die Situation nur verschlechtern und bestimmt kein gutes Personal anziehen. Wir sollten uns bei allen bedanken die jahrelang in der Hotellerie gearbeitet haben, jetzt nicht wiederkommen wollen und hoffentlich ein gut bezahltes, angenehmeres Leben führen.

Stephan Busch verfügt über eine unschätzbare und vielfältige Erfahrung in der Hotellerie, die von Führungspositionen bei den renommiertesten Hotel- und Resortunternehmen bis zur Projektentwicklung - Inbetriebnahme, Geschäftsentwicklung - für Hotel- und Kreuzfahrtunternehmen in Asien, Europa, Kanada und Russland reicht .
Seine Expertise umfasst nicht nur die Planung, Eröffnung und den Betrieb von Hotels, internationalen Golfclubs, Flughäfen, Resorts und Kreuzfahrtschiffen, sondern auch die erfolgreiche Umstrukturierung und Neupositionierung von Unternehmen während der Finanzkrise in Asien.
Stephan Busch erwarb sein Master-Zertifikat in Hospitality Management an der Cornell University, USA und war viele Jahre Akademischer Direktor / Fakultät für Hospitality & Tourismus an der Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften der RGGU sowie an der Internationalen Schweizer Universitaet,
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